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Nationalanarchisten

www.nationale-anarchie.de und www.volksheil.de
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[Dies ist die aktuelle (Apr. 2001 bis Okt. 2001) Netzpräsenz der deutschsprachigen Nationalanarchisten. Es sind Ausweichseiten, da die nA-Domäne (www.nationale-anarchie.de) derzeit nicht bearbeitet (und nun auch nicht mehr besucht) werden kann.
Zuerst wurde am 7. Dezember 2000 von der Polizei der Rechner beschlagnahmt, auf dem sich die zur Bearbeitung nötige Datei befindet (zu Hausdurchsuchung und Kriminal-Ermittlungen siehe
hier; Stellungnahme zur Anzeige hier).
Dann sind - nachdem die Ermittlungen eingestellt wurden und der Prozeß kläglich gescheitert ist - am 12.4.02 die nationale-anarchie.de-Seiten und auch der Netzort
www.volksheil.de vom Provider Strato AG ganz und gar  stillgelegt worden: alles reiner  Zufall... Begründung: rechtswidriger Domain-Name (!), erotische, extremistische usw. Inhalte
www.nationale-anarchie.de wird demnächst wieder überarbeitet im Netz sein mit neuen Positionen und Weiterentwicklungen  (Nationenbegriff, antideutsch, aber nicht antinational... siehe z.B.
Text von Flo). Anleitung zum Öffnen gesperrter Seiten. Techniken zur Umgehung von Internet-Zensur. Siehe www.vgt.ch und www.ioz.ch.]

=> Die Netzseiten von Sleipnir, Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik (www. freespeech.org/sleipnir) sind von Freespeech skandalöserweise ohne Benachrichtigung und Kommentar abgestellt worden. Sleipnir wird hier als Gast beherbergt.<=

AUTO: -chthon & -nom
  nationalanarchistische Stromzeitschrift
 

[aus junge Welt vom 4.1.01:]
Beruf: Linker Rassist
Anmerkungen zu einer merkwürdigen Versammlung Berliner Linker

Sind Araber Menschen, oder auch Menschen? Oder sind Araber einfach nur Araber, schönen Hengsten gleich, vor allem also wilde Tiere, niederen Instinkten folgend, mit allerhand Trainingsaufwand aber doch auch irgendwann präsentabel? Diese und ähnliche Fragen drängten sich mir auf, als ich im Hinterzimmer einer Hauptstadt-Kneipe dieser Tage unversehens in eine Versammlung Berliner Linker geriet. Am Schlesischen Tor pfiff ein kalter Wind, ich blieb also und staunte nicht schlecht - über die, um es positiv zu formulieren, verquer-naive Sicht auf den Nahost-Konflikt derjenigen, die sich für die personifizierte Intellektualität im Kiez halten und meinungsbildend wirken in einer immer unübersichtlich scheinenden Welt Kreuzberger Hinterhöfe.

Bruder Justus predigte diesen Abend mit beschwingter Stimme über den »Beruf: Palästinenser«. Dieser ist, nicht mehr und nicht weniger, »Speerspitze antisemitischer Rettungsbewegungen der Elenden weltweit«, ließ er seine Gläubigen in ernstem Ton lapidar wissen.

In wenigen Worten wurde die seit über drei Monaten andauernde zweite Intifada, der Widerstand vor allem palästinensischer Jugendlicher gegen die Besatzungsmacht Israel also, der Einfachheit halber zum antisemitischen »Kampf gegen die Juden« resümiert. Er, der Kampf, beziehungsweise der fanatisch irrational-entrückte Palästinenser, ziele darauf ab, letztere allesamt ins Meer zu treiben. Alle weiteren, im allgemeinen ebenfalls unter die Rubrik Volksverhetzung fallende Ausführungen konzentrierten sich schließlich darauf, mit Ausnahme der Juden alle übrigen Menschen im arabischen Raum zu entmenschlichen. Im Gegensatz etwa zu israelischen Linken, wenn auch gleich marginalisiert wie die hiesigen, so doch mit ganzem Kopf und Verstand bei der Sache, den eigenen Staat als koloniale Einrichtung bekämpfend, idealisierte das linke Häufchen Elend in der deutschen Hauptstadt Israel zu einer völkisch- homogenen, zivilisatorisch allemal vorzuziehenden Oase des Fortschritts inmitten eines Meeres arabischer Barbarei.

Wo war die Antifa, die doch sonst jedem Rassisten eins aufs Maul zu hauen verspricht? Sie verteilte Flugblätter im Raum und legte mit »Lang lebe Israel!« nach. Die linken Freunde des bedrohten Judenstaates, »Antideutsche KommunistInnen Berlin«, meinten in ihrem engbedruckten Sendbrief, »das Kindermordmotiv zieht sich durch die deutsche Kriegsberichterstattung zum Konflikt«, aber, so ihr Lamento, »nirgends wird kritisiert, daß die fanatischen Palästinenser Kinder an die Front schicken, um sie dort den Märtyrertod sterben zu lassen, der dann weniger betrauert als gefeiert wird.« Nicht im geringsten geht es den aufständischen Palästinensern um soziale Emanzipation oder gar Kommunismus, rügten die Berliner Kommunisten a. D. Und Israel, fragte ich mich en passant? Nein, die Palästinenser wollen einfach »einen weiteren Staat, der, da er ökonomisch nicht lebensfähig wäre, ein autoritärer, völkischer werden muß. Der Krieg gegen Israel wird, das ist abzusehen, auch nach der Gründung eines freien Palästina weitergehen, da die Palästinenser nur ihr Haß auf die Juden eint.« Ob das tatsächlich so ist, und wenn ja, warum, vielleicht aufgrund jahrzehntelanger kolonialer Unterdrückung und Entrechtung, dafür interessierte sich niemand im Detail. Die kollektive Verachtung galt dem ewigen Palästinenser. Der Nahost- Konflikt wurde Folie für die vermeintlich kollektive und generationenübergreifende Schuld der eigenen Großeltern, die in der verquasten Enkellogik wiedergutgemacht zu werden schien.

»Daraus«, aus dem immanenten Haß des Palästinensers, »sind Konsequenzen für alle Linken in diesem Land zu ziehen, die jedenfalls eine Minimaloption beinhalten müssen«, tönte es aus Bruder Justus, der sich erneut gerierte, als sei er bezahlter Missionar oder Klinkenputzer Ariel Scharons, »uneingeschränkte Solidarität mit dem Staat Israel und schärfste Kritik der palästinensischen Volksbewegung und ihrer Unterstützer.« Meine schlichte Frage, was man sich denn angesichts dieser »Minimaloption« unter der maximalen vorzustellen hätte, blieb von den Versammelten unbeantwortet. »Wer sich unterhalb dieser Minimallinie einrichten will, dem gerät nicht nur sein Bekenntnis zum Existenzrecht Israels zur dreisten Lüge. Er denunziert sich auch als Komplize in einem antisemitischen und antiisraelischen Unternehmen«, hallte mir statt dessen worthülsenleer entgegen.

Die Handvoll palästinensischer Antifaschisten, die ebenfalls den Weg zu den Berliner Linken gefunden hatten, waren aufgebracht ob der antiarabischen Stereotype, blieben aber sprachlos, mehr oder weniger mundtot gemacht von den Ex-Internationalisten. »Die Nichtigkeit deiner Existenz findet einzig und allein darin Grund zur Erwähnung, daß du zur gleichen Zeit lebst wie der große palästinensische Wissenschaftler Edward Said, den du hier als fanatischen Antisemiten vorzuführen versuchtest«, meinte ein Freund neben mir später zu Bruder Justus. Erheitert über die analytische Tiefe in den wenigen Worten des Palästinensers und versöhnt mit dem Gedanken, daß die »Antideutschen KommunistInnen Berlins« vermutlich weniger Mitglieder in der Gruppe als Buchstaben in ihrem Namen haben, ging ich nach Hause, am Ende dieses düsteren Abends in der heimeligen Höhle deutscher Berufsrassisten, den demagogisch versierten Enkeln eines Joseph Goebbels.

[Leserbrief dazu:]
Kein linker Staat

Zu jW vom 4. Januar: »Beruf: Linker Rassist«

(...) Israel zu gründen war kein Projekt der Linken und der Arbeiterbewegung, wie es die Sowjetunion oder Jugoslawien gewesen sind, auch nicht der jüdischen Linken und Arbeiterbewegung. (...) Israel ist auch heute kein linker Staat. (...)

Heute herrscht in Israel eine unterdrückerische Diktatur gegenüber der arabischen und palästinensischen Bevölkerung. Diese Apartheid findet ihre Unterstützung sowohl durch die USA wie auch die europäischen Regierungen, so wie seinerzeit die Apartheid in Südafrika. Die gleichen Leute, die Begriffe wie »Volk« oder »Nation« am liebsten aus dem Sprachschatz streichen wollen, weil sie dahinter sofort einen »völkischen Nationalismus« wittern, haben kein Problem dabei, den israelischen Staat als den Staat aller Juden auf ethnischer Grundlage zu charakterisieren. Ihr gesamtes Denkgebäude stützt sich auf Kategorien wie »Tätervölker« und »Opfervölker«. So daß es schließlich kein Wunder ist, wohin der »antinationale« Wahnsinn führt - zur Diffamierung linker Organisationen als Erben Hitlers, zum Kriegsfanal gegen »den Islam«, zur uneingeschränkten Verteidigung imperialistischer Massaker. (...)

Ich bin nicht dafür, daß unbedeutenden Sekten unangemessen viel Publizität verschafft und so deren Gurus noch ein Heiligenschein konstruiert werden sollte. Aber ich bin sehr dafür, daß der rassistische und chauvinistische, menschenverachtende Kern der »antideutschen« oder »antinationalen« Strömung offengelegt und ihre soziale und ideologische Verwurzelung in einer Metropolenlinken, die überwiegend weiß, männlich und den Mittelschichten zugehörig ist, dargestellt wird, um deren Einfluß auf ehrliche, antifaschistische Jugendliche, deren politische Erfahrungen und theoretische Kenntnisse noch nicht besonders ausgereift sind, zu brechen.

Der Kampf gegen den Imperialismus, ob in Palästina, der Türkei, auf dem Balkan, in Lateinamerika oder hier in Deutschland, wird sich durch solche Scharlatane und »falschen Prediger« nicht aufhalten lassen. (...)

Wolfgang Mueller, Hamburg

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